Endlich habe ich sie gefunden und auch gedrückt: die Knöpfchen, die mir Stille bringen. Verrückt, dass ich das nicht schon längst getan habe. Meinen eigenen Rhythmus wahrnehmen und leben. Was brauche ich persönlich gerade, wie kann ich meine Aufgaben bestmöglich erfüllen? Das Bündeln von Aufmerksamkeit potenziert allmählich meine Kräfte, das Alltägliche zu leisten und zu genießen.
Darauf gekommen bin ich durch Corona. Zu der üblichen Flut an Nachrichten, alltäglichen Geschichten aus dem Kollegen-, Bekannten- und Freundeskreis, kamen nun auch noch die bedrückenden Zahlen und Verläufe von Covid-19-Erkrankungen. Zu viel für meine Seele.
Von diesem Sog an Katastrophenstimmung wollte ich mich keinesfalls mitreißen und paralysieren lassen. Schon im Frühjahr leitete ich deshalb meinen persönlichen Lockdown ein. Nur einmal täglich informieren, ansonsten Radio und Fernsehen aus und Dinge tun, die ich immer schon mehr tun wollte. Neben arbeiten auch lesen, spazieren gehen, aufräumen, einfach die Seele baumeln lassen.
Das hat sehr gutgetan und den Wunsch genährt, generell fokussierter und selbst bestimmter zu leben. Ein Pfad, den ich freiwillig nicht mehr verlasse.
Der zweite Lockdown lässt mich weitere Register ziehen. Alle Kanäle des Smartphones sind auf stumm geschaltet. Kein Pingen oder Tönen animiert mich, Dingen Aufmerksamkeit zu schenken, für die ich eigentlich gerade keinen Platz habe. Eins steht fest: So besinnlich wie in diesem Jahr, war die Adventszeit für mich noch nie!
Text: Bettina Dempwolf
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Foto: Olga Gorodetski