Gesundheitsarbeit mit ätherischen Ölen:
Basis der ‚Lebendigen Aromakunde‘ sind die ätherischen Öle. Sie werden auch als Essenz bezeichnet. Gemeint ist damit das Wesentliche der Pflanzen. Ätherische Öle haben die Fähigkeit, uns auf verschiedenen Ebenen unseres Menschseins zu berühren und zu unterstützen. Denn die meisten Menschen nutzen ihre potenziellen Fähigkeiten und Möglichkeiten, die ihnen das Leben bietet, nur zu einem kleinen Teil.
Die Kunst der Lebendigen Aromakunde besteht darin, den Menschen mit seinen ‚eigentlichen‘ Bedürfnissen wahrzunehmen und ihn mit einem unterstützenden ätherischen Öl zu begleiten. Für diese ganzheitliche Gesundheitsarbeit mit ätherischen Ölen wurde im deutsch-sprachigen Raum der Begriff der ‚Aromakunde’ geprägt.
Eine essenzielle Begleitung
Statt ‚Aromakunde’ wäre der Begriff ‚Essenz-Begleitung’ vielleicht passender, er ist aber unüblich. Doch den Kern der Behandlung mit ätherischen Ölen trifft man so eigentlich noch eher. Geht es doch um eine essentielle Begegnung. Durch die Wasserdampfdestillation geschieht eine völlige Metamorphose der Wirkung der Pflanze. Sie muss ihren botanischen Körper komplett zurücklassen, um ihr Wesen, lateinisch ‚essentia’, ihre Essenz, zu geben.
Das Wesen der Pflanzen
Man gewinnt also das Wesentliche der Pflanze, das höchst flüchtig und in seiner Zusammensetzung völlig anders als die einzelne Pflanze selbst ist. Manche sprechen von der ‚Seele’ der Pflanze, mit der ein Mensch dann in der Behandlung ‚sorgsam begleitet’ wird (ursprüngliche griechische Bedeutung von ‚therapieren’).
„In der Lebendigen Aromakunde betrachten wir ein ätherisches Öl als dialoganregenden Vermittler – als schöpferischen Impulsgeber. Wir betrachten den Menschen als Erscheinungsbild von Persönlichkeit und vor allem als kreativen Gestalter seines eigenen Lebensweges.“
Abgesehen davon, dass es innerhalb der Duft-Pflanze noch gar kein ‚ätherisches Öl’ gibt, sondern erst außerhalb von ihr, wenn sie durch Ernte und Destillation physisch leblos ist, können wir uns dennoch fragen, was die Duftessenz innerhalb der lebendigen Pflanze für sie als Ganzes noch aus geisteswissenschaftlicher Sicht bedeuten mag. Wie gesagt: Der Leib der Duft-Pflanze muss sterben, damit während und nach ihrer Destillation ein Teil von ihr aufgefangen, abfiltriert werden und sich neu entwickeln kann. Und dieser Teil wirkt als Heilmittel anders als die Pflanze zuvor.
Anders sind vor allem die höhere Intensität und Breite der Wirkung: Die mögliche Resonanz von Körper, Geist und Seele eines Menschen auf ein ätherisches Öl ist weitaus umfassender als auf jene der Pflanze. Daraus können wir den Rückschluss wagen, dass die noch in der Pflanze eingebundene Duftessenz Kräfte seelischer und geistiger Art, also machtvolle Botschaften, darstellt, die erst durch die Destillation frei werden.
Öl-Begleitung stärkt Lebensmut
Düfte – und die damit einhergehenden Empfindungen – sind von grundlegender Bedeutung und unvergesslich. Zudem sind sie nur schwer zu beschreiben. Die Duft-Empfindungs-Reaktion scheint tief im Innern des Menschen abzulaufen, und nicht immer sind wir uns ihrer bewusst. Jeder Mensch kann mit hoher Wahrscheinlichkeit von einer aromakundlichen Behandlung profitieren. Dabei spielt es keine Rolle, ob er gut oder nur zeitweise oder überhaupt nicht fähig zum Riechen ist, einen Duft bewusst oder nur unterschwellig wahrnimmt oder wach ist oder schläft.
Dass ein Mensch in Folge der Öl-Begleitung wieder Lebensmut fasst, sich seiner Gaben zur Lebensmeisterung bewusst wird, im Schlaf zu wichtigen Problemlösungen gelangt, sich an ursprüngliche Lebensziele zu erinnern beginnt und vieles andere mehr, das lässt sich am ehesten bezeichnen mit dem Wirksamwerden von ‚Kraftfeldern’, in die die ätherischen Öle Startimpulse geben.
Aromakundliche Forschung
Die aromakundliche Forschung orientiert sich an der Wirkung auf die gesamte Persönlichkeit eines Menschen in ihrem komplexen Zusammenspiel physiologischer, emotionaler, psychischer, mentaler, biographischer, sozialer, religiöser, klimatischer und anderer Faktoren. Ätherische Öle geben hierin notwendige Impulse an Wirkkräfte (Energien) in unserer gesamten Persönlichkeit und ihrem Organismus, die, so sie brachliegen, in Not gebraucht und mobilisiert werden können. Dabei geschieht das, was diese Persönlichkeit wirklich zu einer ganzheitlichen Entwicklung braucht.“
Text: Jürgen Trott-Tschepe
Fotos: Jana Stein; Gabriele Rejschek-Wehmeyer