Am Rande des Ortes stand ein prächtiges, altes Stadthaus. Vor ihm lag ein üppiger Rosengarten, der einen herrlichen Duft verströmte. Ein alter Mann stutzte die Dornenbüsche während die Vögel ihre Lieder sangen.
Auf dem kleinen Balkon der Villa stand eine Frau mittleren Alters, die jetzt ins Haus trat. Sie war gerade dabei gewesen, sich in ihrem opulent eingerichteten Badezimmer ein Schaumbad einzulassen. Sie legte langsam ihren leichten Mantel ab und stieg vorsichtig in das warme, duftende Wasser.
Jegliche Anspannung viel von ihr ab, als das Wasser ihren Körper umschloss. Sie machte die Augen zu und dachte einen Moment an gar nichts. Der intensive Rosenduft aus dem Garten gelangte durch die offene Balkontür langsam ins Bad. Er vermischte sich mit dem Geruch des warmen Schaumbades und die Frau spürte den Duft in ihrer Nase. Leicht, nicht aufdringlich, vollkommen entspannend. Mit ihren geschlossenen Augen lag sie da und fühlte sich glücklich und wohl. So wohl wie lange nicht.
Textimprovisation von Eileen Wesolowski aus dem Workshop ‚Schreiben mit der Rose‘
Foto: Ute Adam