Liebe Orange, gerade steigt dein Duft in meine Nase und es ist, als bekäme der Tag in diesem Moment eine neue Farbe. Orange. Orange. Licht. Hell. Ich lasse dieses Licht in meinen Körper gleiten, bis es mich von innen wärmt. Orange. Ein oranger Tag ist wie ein Kindertag – Was machen wir heute? Guck mal, was ist das denn? So etwas habe ich mir schon immer gewünscht …

Orange, o wie offen. Offen liegt ein Tag vor uns mit all seinen Möglichkeiten. Danke, liebe Orange.

Doch warum sehe ich eigentlich diese Farbe, wenn es doch dein Geruch ist, der mich gerade in den Bann zieht? Für einen Moment lehne ich mich zurück und rieche. Und ich merke: Dein Duft ist wie ein Flaschengeist: Langsam steigt er empor und wird größer und größer.

Nur, dass es eben kein Geist ist, vor dem ich zusammenzucke, vor dem ich zurückschrecke, sondern ein Geist, den ich willkommen heiße und der mich einhüllt wie ein warmes Schaumbad.

Freude, Glück und Erinnerungen

Dein Geruch ist wie eine Verheißung: Ein Verheißung von Freude, von Glück, von Atem. Orange. O wie Odem. Ein neuer Atem für einen neuen Tag. Vielleicht das, was ich gerade heute brauche? Den Atem fließen lassen wie die Buchstaben auf dem Papier, ohne zu wissen, was noch kommen mag. Welche Wörter mit mir durch diesen Tag wandern, ohne zu wissen, was morgen ist; doch in der Gewissheit, dass du auch morgen noch an mir haftest. Ein wenig schwächer vielleicht. Doch du wirst noch da sein und mir von dem heutigen Tag erzählen, der dann schon wieder hinter uns liegt: Weißt du noch, gestern, als du…?

Und es liegt an mir, deinen Duft in den Garten der Erinnerung zu pflanzen. O wie offen. Orange wie ein Kindertag. Eine Verheißung. Deine Verheißung. Danke, liebe Orange.

Text: Kirsten Schwert, inspiriert von der süßen Orange 

Fotos: Leon Rejschek 

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