Eine Begegnung

… in einem verwunschenen Garten. Vor mir in leuchtenden Farben: Madame Lavendel. Ein bisschen wackelig steht sie da. Wir müssen beide lachen, weil es einfach zu ulkig ist, wie ihr sehr langer, sehr dünner Stängelkörper hin und her wackelt. Dazu noch die außerordentliche lila Frisur.

Muss doch einen Grund haben, dass wir uns hier treffen. „Aber ja“, ruft Madame Lavendel entzückt, „aber ja, mir blieb gar nichts anderes übrig, als dieses Treffen mit uns zu arrangieren. Schon von Weitem habe ich gesehen, wie Du, Madame ‚Ach-herrje-noch-so-viel-zu-tun‘, hin und her düst. Tag für Tag.“

„Pausen muss man sich nehmen“, meint Madame Lavendel streng. „Ach nein, ich meine natürlich gönnen … können. Und da du das nicht selbst konntest, habe ich dich hergelockt.“

Ich kann jetzt nicht sagen, dass ich sauer darüber bin. Wir blicken uns tief in die Augen, Madame Lavendel und ich. Mit ganz viel Verständnis füreinander, für die Situation, für die Welt. Ist doch schon mal ein Anfang.“

Text: A.G. Foto: helmutvogler/Adobe Stock

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