Charisma pur, Fantasie ohne Grenzen und vor allem diese unerschütterliche Liebe zur Natur, die sich in seinen Gemälden widerspiegelt. Werner Neck nimmt auch nach seinem Tod einen großen Platz in den Herzen der Menschen seiner Heimatstadt ein. Inspiriert durch die Erinnerung an einen guten alten Freund schrieb die Bünder Journalistin und Autorin Gitta Wittschier ein wunderschönes Gedicht.

Andenkens Gast

Dein Lächeln grüßt
Durchströmt den Raum
Der Wind wird still
Zwischen Mitternacht und Frühling
Charismas Garten
Dein Farbenmeer
Die Sonne staunt
Die Zeit atmet tief
Zwischen Mitternacht und Frühling
Nun Du bist fort
Andenkens Gast
Gedankens Freund
Lass Lichter schimmern
Funken tanzen
Wenn wir uns finden
Vielleicht
Zwischen Mitternacht und Frühling

Gitta Wittschier über den Künstler:

In Oberschlesien hatte Werner Neck das Licht der Welt erblickt. 1945 musste er sich mit seinen Eltern auf die Flucht begeben. Er verbrachte die ersten Jahre in Tirol, wurde schon früh von seinem Vater, einem Kirchenmaler, angeregt, sich mit Pinsel und Farbe zu beschäftigen. Damals entstand sein erstes Berggemälde.
Das erlernte Handwerk des Schriften- und Dekorationsmalers war für den künstlerischen Werdegang Necks von großer Bedeutung. Nach einem Kunststudium an der Uni Dortmund schlug er sein Domizil in Bünde auf, wo er seit 1982 als freischaffender Maler tätig war. Seine Malschüler schwärmten regelrecht von seinem umfassenden, anspruchsvollen Unterricht, den er in seiner privaten Malschule auf Ostermeiers Hof erteilte.

Malen ohne Barrieren

Eine eigene Galerie auf Gut Görtz in Heringsdorf/Ostsee, Malschulen auf Rügen und auf griechischen Inseln, zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland – all das ist nur ein Teil der Aktivitäten, mit denen Werner Neck sein künstlerisches Leben füllte. Er war Vorsitzender des Bünder Werkkunstkreises und von Anfang an dabei, als Kunst Karree Bünde ins Leben gerufen wurde. Er war Freier Mitarbeiter bei Studien-Kontakt-Reisen in Bonn und konnte seinen Malunterricht auch auf Bünder Schulen ausdehnen.
So wurde es Schülern ermöglicht, verschiedene Maltechniken zu erlernen. Werner Neck war auch dann sehr eifrig bei der Sache, wenn er Schulkindern mit Handicap das Malen beibringen konnte. Mit den Herforder Malern Theo Schaefer und Emil Zidek teilte er seine Leidenschaft zur Natur. „Ich weiß noch, dass Emil Zidek und ich draußen malten, als strenger Frost herrschte. Uns gefroren die Aquarell –und Temperafarben an den Pinseln“, so seine Schilderung.

Farben sind Kinder des Lichts

Mit abstrakten Malereien beschäftigte sich Werner Neck zunehmend. Er konnte mit unterschiedlichen Maltechniken die Übergänge zu den Freiräumen des Abstrakten aufnehmen. Flirrendes Licht wie aus der Wirklichkeit – von ihm dargestellt aus Öl-, Aquarell-, Acryl- und Pastellfarben, Mischtechniken und Spachtel. Eine Besonderheit ist die von ihm praktizierte Spachteltechnik. Allerdings war die Malerei nicht das einzige Standbein im Leben des hoch talentierten Künstlers. Er hatte ein Faible für Musik, spielte drei Instrumente. Außerdem war er ein sehr anregender Gesprächspartner, oft gar ein Philosoph. Mit Zitaten wie „Berge sind die Säulen des Himmelsgewölbes“ oder „Farben sind Kinder des Lichts und im Licht offenbart sich Gott“ eroberte er viele Herzen.

Text; Gitta Wittschier; Foto: Ute Adam

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