Er ist quasi der Erfinder der ‚Lebendigen Aromakunde‘ und war mein Ausbilder in diversen Fortbildungen. Jürgen Trott-Tschepe, Heilpraktiker, Dozent und Buchautor, ließ sich seit frühester Kindheit von der Poesie der Düfte begleiten. Sein ganzheitlicher Ansatz hat mich sehr überzeugt und fließt immer auch in meine Arbeit mit ätherischen Öle ein. Es waren vor allem die Rosen, in deren Duft er sich schon als Junge verliebte. Seine Großmutter, die leidenschaftlich gärtnerte, führte ihn in die Welt der Kräuter und Duftpflanzen ein.
„Ich versteht die Arbeit mit ätherischen Ölen als einen stetiges Erforschen ihrer Wirksamkeit. In mehr als dreißig Jahren konnten mir viele Menschen im Rahmen der Lebendigen Aromakunde von ihren Erfahrungen mit den Ölen berichten, die ihr Leben bereicherten, sie vielseitig stärkten und bisweilen auf ganz neue Wege brachten“, sagt er.

Lebendige Aromakunde, was ist das?
In der Lebendigen Aromakunde gehen wir davon aus, dass Menschen sowohl mit bestimmten Bedürfnissen als auch Aufgaben auf die Welt kommen und es dabei individuelle Entwicklungsstationen gibt. Unser Lebensweg ist nicht linear, sondern spiralig kreisend und wird von folgenden Aspekten bestimmt: Bedürfnisse, Bedürfniserfüllung, Gaben, Aufgaben, Begabung, Berufung und Bestimmung. Haben wir unsere Bestimmung einmal erkannt, wissen wir, wohin die Reise geht. Wir haben den ‚roten Faden‘ für unser Dasein gefunden.
Wir können unser Schicksal be- und ergreifen und all unsere Wege in kreativer Selbst-Bestimmung gehen. Welche Essenz uns zu welchem Zeitpunkt idealerweise begleitet, dies zu erforschen, ist die Kunst der Aromakunde. Das Schreiben mit ätherischen Ölen kann uns dabei helfen.
Die Botschaften der Öl-Wesen
Ätherische Öle können Träume auslösen, in Meditationen ihre Botschaften vermitteln, die Form poetischer Betrachtungen annehmen oder als Mythos erscheinen. Sie helfen uns, Erkenntnisse zu erlangen und stärken die Kraft sie umzusetzen. Auch während des Schreibens geben sie uns den nötigen Impuls und erinnern uns daran, was wir in diesem Leben ‚eigentlich‘ tun wollten.
Wir können unsere Selbstverwirklichung tendenziell auf zwei Wegen praktizieren: über die Möglichkeit des Leidens (pathos) und/oder über den Weg des Heils (salus). Dieser Prozess findet stets auf drei Ebenen statt, auf der Bühne des Körpers, in Vermittlung der Seele und durch die Führung des Geistes. Alle drei Ebenen werden von den ätherischen Ölen berührt.
Wege aus der Anspannung – zum Beispiel mit dem Lavendel
Nehmen wir beispielsweise den Lavendel, dessen Essenz uns zum Kraftschöpfen ermuntert: Während sich vegetative Erschöpfungszustände auf körperlicher Ebene durch Infekte, Fieber oder Entzündungen zeigen, geht es auf der seelischen Ebene vielleicht darum, dass wir nicht ‚Nein‘ sagen können und unter ständiger Anspannung stehen. Und unser Geist kann daran buchstäblich verzweifeln.

Dann hilft uns das ätherische Öl Lavendula vera, aus dieser Dynamik auszusteigen. Oder wie Jürgen es poetisch formuliert: „Möchtest du mit meinem Wesen dich vertraut machen, so empfinde, was mir am Herzen liegt: Sanftmut zu üben. In Freude zu umarmen. In blauen Frieden mich sinken zu lassen. In Gerechtigkeit zu lieben. Einfach und da zu sein. Den Fluss des Lebens anzunehmen. Das Wasser des Lebens auszuschöpfen. Den Kelch des Lebens nachzufüllen.“
Mehr über deinen Weg in die Lebendige Aromakunde sagt Jürgen Trott-Tschepe in einem Kurzinterview.
Fotos: Jana Stein, Gabriele Rejschek-Wehmeyer

