Die Magie der Flaschengeister

Die Arbeit mit ätherischen Ölen ist ein individueller, kreativer und spiritueller Prozess. Der Begriff ‚Essenz-Begleitung‘ trifft es am besten. Denn es ist immer eine essentielle Begegnung mit uns selbst. Und auch im Schreibcoaching oder in der systemischen Beratung nutzen wir die Öle als schöpferische Impulsgeber und Vermittler im Dialog mit uns selbst.

Im salutogenetischen Sinne der ‚Lebendigen Aromakunde‘ fragen wir daher immer nach dem unterstützenden Aspekt und nicht, was richtig oder falsch sein könnte. Wir schauen, was förderlich ist. Oder: Was lässt uns jetzt den nächsten Schritt gehen?

> im schöpferischen Prozess
> zur Erinnerung an unsere Talente und Lebensziele
> bei unserem inneren Wandel
> oder um unser kreatives ‚Selbst‘ verwirklichen zu können.

In der Aromakunde gehen wir davon aus, dass ein ätherisches Öl bereits eine völlige Metamorphose durchlebt hat. Es hat daher eine andere, intensivere und breitere Wirkung als die Pflanze selbst. Aromakundler:innen ziehen daraus den Schluss, dass die wesentlichen ‚Botschaften‘ der Pflanze erst durch die Destillation oder eine andere Methode zur Essenz-Gewinnung frei werden.

Die Seele der Pflanzen 

Ätherische Öle werden auch ‚Essenzen‘ genannt, abgeleitet vom lateinischen Substantiv essentia (Wesen, Wesenheit) und dem lateinischen Verb esse (existieren, sein). Gemeint ist damit das Wesentliche der Pflanze, das oft auch als ihre Seele bezeichnet wird. Es ist die flüchtige Substanz, die nach der Destillation (oder anderen Verfahren zur Öl-Gewinnung) zurückbleibt – mit betörenden Düften, die im ersten Impuls nicht immer als angenehm empfunden werden. Entscheidend für die Wirksamkeit ist allerdings auch nicht der Duft, sondern die einzigartige Bio-Chemie und die feinstoffliche Energie der Flaschengeister.

Wir locken den Geist aus der Flasche

Ich spreche gern von Flaschengeistern. Denn wir locken tatsächlich den ‚Spirit‘ des Öls aus der Flasche, indem wir einfach daran schnuppern. Biochemisch betrachtet, bahnen sich die Moleküle blitzschnell ihren Weg durch unser Riechorgan in unser limbisches System, in die Gefühlsregion unseres Gehirns. Hier wirken sie unmittelbar und öffnen spontan die Tür zu unserer sinnlichen Wahrnehmung – zu unseren tiefen Empfindungen.

„Ätherische Öle sind Wegbegleiter: Je mehr wir unseren Sinnen folgen, umso eher kommen wir bei uns selbst an.“

Ganzheitlich betrachtet, ist es das feinstoffliche Wesen, das mit uns ‚kommuniziert‘. Es lädt uns ein, unsere Schöpferkraft zu entdecken und zu nutzen, um unsere eigene, unverwechselbare Essenz kennenzulernen und zu würdigen. In dieser Verbindung können wir buchstäblich aufblühen – unsere Talente voll und ganz leben.

Düfte und Wirksamkeit ätherischer Öle

Auch wenn der Duft des Öls in der Lebendigen Aromakunde nicht im Vordergrund steht, wissen wir natürlich, dass Duft-Erfahrungen oft unvergesslich sind. Die Duft-Empfindungs-Reaktion scheint tief im Inneren des Menschen abzulaufen. Es spielt dabei keine Rolle, ob wir gut, nur zeitweise oder überhaupt nicht ‚riechen‘ können. Wir nehmen einen Duft bewusst oder unterschwellig wahr, ob wir wach sind oder schlafen.

„Den seinen gibt’s der Herr im Schlaf“, heißt es schon in der Bibel (Psalm 127,2). Im Rahmen einer Öl-Begleitung kann uns tatsächlich über Nacht eine wesentliche Erkenntnis erhellen. Vielleicht ist es der berühmte Geistesblitz, der uns trifft. Oder es entzündet sich plötzlich und unerwartet ein Funke der Lebensfreude.

Jürgen Trott-Tschepe, der Erfinder der ‚Lebendigen Aromakunde‘, versteht sie als einen stetigen Forschungsprozess, der sich an der Wirkung auf die gesamte Persönlichkeit eines Menschen orientiert: im komplexen Zusammenspiel physiologischer, emotionaler, psychischer, mentaler, biographischer, sozialer, religiöser, klimatischer und anderer Faktoren.

Mehr dazu liest du hier: Lebendige Aromakunde – Wofür statt wogegen!

Fotos: Elenathewise / Adobe Stock / G. Rejschek-Wehmeyer

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